Das optische Unternehmen wurde 1913 von
Josef Schneider
in Bad Kreuznach gegründet.
Ab 1922
wurde die Firma als
Josef Schneider & Co
Optische Werke Kreuznach geführt.
Im
März 1936 wurde unter dem Namen Jos. Schneider & Co.
Optische Werke Göttingen KG die Schwesternfirma ISCO als
Rüstungsbetrieb der deutschen Wehrmacht gegründet. Der
Codename der Firma lautete auf "kqc".
Im Laufe des WK II baute der Chef-Techniker Albrecht Wil-
helm Tronnier zahlreiche Kameras für die Luftaufklärung.
Gegen Kriegsende entwickelte Tronnier
das Weitwinkel-
Doppelfernrohr
25x105 für die Flugzeugbeobachtung.
Das
beeindruckende Fernglas galt als eines der besten Groß-
optiken im
2. Weltkrieg.
Das Fernglas gab es in zwei Ausführungen. Dieses Beleg-
stück
stammt vom früheren Erstmodell ab 1942/43.
Äußerlich unterscheidet es sich durch die okularseitig
eckige Bauweise und den oben angeordneten Einstell-
knöpfen für Augenweite und Sonnenfilter. Außerdem
verfügt das Erstmodell objektivseitig über eine
ca. 15 cm
ausschiebbare Sonnenblende.
Das Fernglas stammt aus Österreich. Der Großvater vom
Vorbesitzer
hat es nach Kriegsende von der Traunbrücke
bei Gmunden
abmontiert. Seitdem war es in dessen
Familienbesitz. Es ist
anzunehmen, dass
damals auch das
fehlende Typenschild
abgeschraubt wurde.
Ausgestattet mit 6-Linsen Erfle Okularen und 105 mm Objek-
tiven bietet das Fernglas eine brilliante Durchsicht mit einer
25-fachen
Vergrößerung. Es hat drei einschwenkbare
Farb-
filter
zur exakten Anpassung an die Lichtverhältnisse.
Auf dem hier fehlenden Typenschild wäre der Hersteller
und die Seriennummer verzeichnet. Links und rechts da-
von befinden sich noch die Schrauben von dem ebenfalls
abmontierten
Haltegriff.
Das erste Modell ist mit nasenförmigen Gehäuse. Bei
der späteren Ausführung wurde das Gehäuse gleich-
mäßig
rund gebaut.
Ebenfalls nur bei derErstausführug ist eine zusätzliche,
um 15 cm
ausziehbare Sonnenblende
verbaut.
Der rechte Drehknopf ist zur Einstellung der Augenweite.
Der linkseitige Drehknopf zum Einschwenken der drei Farb-
filter (Neutral 50 - hellgrau, Neutral 75 - grau und Orange).
Die wuchtigen Okulare haben 55 mm im Durchmesser. Die
Okularlinsen messen 28 mm. Am rechten Okular befindet
sich das Fenster für die Strichplattenbeleuchtung.
Zum Auffinden von Zielen wurde an der Oberseite ein
geradsichtiges Sucherfernrohr montiert. Der schwenk-
bare Arm hat zwei Rasterstellungen für das linke oder
das rechte Auge zum einstellen.
Das Sucherfernrohr kann auch horizontal umgelegt werden.
Die höhenverstellbare Stirnstütze ist für entspannteres
Sehen bei längeren Beobachtungen.
Die rechte Durchsicht mit kreisförmiger Strichplatte.
Die linke Durchsicht.
Das Fernglas mit ausgezogener Sonnenblende hat eine
Länge von 65 cm. Es ist 25 cm breit und wiegt 15,5 kg!
Das ganze Set mit Wiege und Stativ ist 25,2 kg schwer!
Das ausziehbare Holzstativ ist zeitgemäß passend aber
nicht
original.
Es ist 105 cm lang, auf 160 cm ausziehbar
und wiegt 4,5 kg.
Der Stativdorn hat 25 mm im Durchmesser.
Die Stativaufnahme vom Messkreis mit Wiege mit 25 mm
Öffnung.
Die Wiege wird auf den Stativdorn aufgesetzt und mit
der Flügelschraube fixiert.
Der original Messkreis mit Wiege wiegt 5,2 kg.
Das Fernglas wird auf die Schwalbenschwanzschiene
aufgeschoben und mit einer Stellschraube fixiert.
Mit der Tellerschraube kann man die Wiege mit dem
Fernglas der Höhe nach positionieren. Das spätere
Modell
hatte einen Hebel anstatt der Schraube.
Messkreis und Wiege sind beim Erstmodell trennbar.
Bei der späteren Ausführung war der Messkreis mit
der
Wiege fix verbunden.
Ein Größenvergleich des 25x105 mit einem D.F. 7x50.